Kleiner Katzenknigge   –    Ein Ratgeber nicht nur für Katzen

 

Die meisten Katzen wissen instinktiv, wie man sich richtig benimmt, es gibt aber bestimmt einige, die von den nachfolgenden Tipps profitieren.
Denkt daran, dass es nur Vorschläge sind und der jeweiligen
Situation angepasst werden können.

Es ist serviert!

  1. Fresse niemals aus Deiner eigenen Schüssel, wenn Du Essen vom Tisch klauen kannst.
  2. Trinke niemals aus Deiner Wasserschüssel, wenn irgendwo ein Glas Wasser (oder besser noch, mit Milch) steht, aus dem Du trinken kannst.
  3. Jammere niemals vor Hunger bevor die Leute das Futter aus dem Schrank nehmen. Schreie dann aber so, als ob Du seit Wochen nichts mehr zu fressen bekommen hast.
  4. Sobald das Futter in der Schüssel ist ....sollte es erst mal ignoriert werden. (WICHTIG!!)

Gäste!

  1. Setze eine überraschte und verletzte Miene auf, wenn Du beschimpft wirst, weil Du nach dem Essen auf dem Tisch zwischen dem Geschirr spazieren gehst. Der Ausdruck sollte besagen: “Aber wenn kein Besuch da ist, darf ich das doch auch!”
  2. Wenn Du einen Schoss zum Sitzen aussuchst, achte immer darauf, dass dieser auch einen guten Kontrast zu Deiner Fellfarbe abgibt. Beispiel: eine weiße Katze sollte sich immer auf dunkle Schösse setzen.
  3. Begleite Gäste immer zur Toilette und beobachte, ob sie auch alles richtig machen.
  4. Falls ein Gast sagen sollte, dass er Katzen liebe, behandle ihn mit hochmütigem Stolz, verhänge Deine Krallen in den Nylonstrümpfen (falls zutreffend), beiße ihn in die Fußknöchel oder wende eine Kombination der aufgeführten Möglichkeiten an.  
  5. Falls ein Gast sagen sollte, dass er Katzen NICHT mag, beschmuse und beschnurre ihn besonders hartnäckig denn solche Menschen müssen ja vom Gegenteil überzeugt werden.
  6. Krieche grundsätzlich in die vom Gast mitgebrachten Taschen oder Aktenkoffer und durchwühle sie sorgfältig. Der Gast muss sich noch Wochen später über die darin hinterlassenen Haare freuen können.
  7. Besondere Freude bereitet es Gästen, wenn Du ihnen eine Nassgekaute Fellmaus auf den Schoß legst und sie damit zum Spielen aufforderst.

Türen!

  1. Toleriere keine geschlossenen Türen. Um die Türen zu öffnen kann man entweder daran kratzen oder dagegen schlagen. Sobald die Tür geöffnet wird, darf man selbstverständlich nicht durchgehen!
  2. Nachdem Du befohlen hast, dass eine nach draußen führende Tür für Dich geöffnet wird, stehe auf der Schwelle, halb innen und halb außen, und fange an, über alles mögliche nachzudenken. Das ist vor allem wichtig, wenn es entweder sehr kalt oder sehr heiß ist und während der Mücken-Hochsaison.
  3. Handelt es sich um Terrassentüren, warte mit der Kratzaktion bis diese frisch geputzt sind. Dann warte, bis es regnet, gehe kurz raus um Luft zu schnappen und wenn die Pfoten dann schön matschig und nass sind, kannst Du anfangen, durch Kratzbewegungen gegen die Scheibe, formschöne Bilder und Muster darauf zu gestalten.

Übelkeit:

  1. Tabuisieren wir es nicht länger. Übelkeit kommt halt doch des Öfteren vor. Wenn Du Dich übergeben musst, ist es wichtig, dass Du schnell machst, es sei denn, Du liegst schon im Bett! Ansonsten versuch schnell ins Bett zu kommen. Falls die Zeit nicht reicht, versuch einen Orientteppich zu erreichen, ein normaler Teppichboden tut es auch. Zumindest einen Sessel oder ein Sofa sollte man erreichen. Unbedingt zu vermeiden ist es, sich im Badezimmer, der Küche oder auf einem sonstigen kalten, gefliesten Boden zu übergeben. Ganz schlimm, wenn es einen auf dem Katzenklo erwischt!
  2. Sieh in jedem Fall zu, dass Deine Pfütze die Größe eines nackten, menschlichen Fußes hat und dass Du es möglichst ungesehen erledigst.
  3. Die perfekte Lösung der Platzfrage ist das Treffen der Tapete! Du musst nur dicht genug an die Wand kommen und ein bisschen Schwung holen. Wenn Dein Mensch nach der Gestaltung der Terrassentür immer noch an Deiner künstlerischen Ader zweifelt, versuch es noch mal.

Waschtag!

  1. Setze Dich niemals in den Waschkorb mit dreckiger Wäsche, warte bis alles sauber ist und vielleicht gar warm vom Trockner. Dieses ist sehr wichtig, vor allem bei Handtüchern.
  2. Helfe stets beim Wäschezusammenlegen. Zeige es den Leuten, wenn sie es Deiner Meinung nach nicht richtig gemacht haben, indem Du die Wäsche rumziehst.
  3. Hilf stets beim Bettenmachen. Laken und Bettbezüge müssen angegriffen und gebissen werden, um sie gefügig zu machen.

Zusammenleben mit Menschen!

  1. Als allgemeine Regel gilt, dass man sich immer zu dem Menschen setzt, der beschäftigt ist und nicht zu dem, der im Moment nichts tut.
  2. Liest einer Deiner Menschen ein Buch oder eine Zeitung, versuche immer, Dich darauf zu setzen. Wenn das nicht möglich ist, so setze Dich zwischen Buch und Gesicht.
  3. Falls Dein Mensch strickt, setze Dich ganz brav auf seinen Schoss. Vergiss aber nicht, ab und zu die Stricknadeln anzugreifen oder die Wolle zu fangen bzw. zu verknoten.  
  4. Wenn Dein Mensch beim Briefe schreiben oder ähnlichem ist, setze Dich immer auf die Papiere, auf denen er gerade schreibt. Wenn sie Dich herunterheben, beobachte sie mit trauriger Miene und pass gut auf, ob vielleicht mit Tinte geschrieben wird. Sobald Du noch feuchte Tinte auf Papier siehst, setze Dich drauf. Nach dem zweiten Hinunterheben musst Du anfangen Kugelschreiber und Bleistifte vom Tisch zu werfen, aber einzeln bitte.
  5. Auch Schreibmaschinen sollte der Mensch nicht alleine bedienen müssen. Setze Dich auf den Schoss Deines Menschen und versuche, die Typen zu fangen. Wenn es an der Zeit ist, in das Papier zu beißen, dann warte, bis der Mensch ein perfekt getipptes Blatt aus der Maschine zieht.
  6. Noch schöner sind Computer. Warte, bis das Telefon klingelt und der Mensch den Computer verlässt und spiele “Katze auf der Tastatur”. Du wirst staunen, was Du alles auf dem Bildschirm sehen kannst.
  7. Wir Katzen wissen um die Wichtigkeit der Hygiene und verwenden einen großen Teil des Tages mit der akribischen Pflege unseres Fells. Unsere fast nackten Schutzbefohlenen jedoch, sind da arm dran! Ihre Zunge ist degeneriert und eignet sich nicht mehr zur Reinigung, so versuchen sie tapfer mit anderen Hilfsmitteln, wie künstlichen Zungen, auch Waschlappen genannt, unter der missbräuchlichen Verwendung von Wasser (das trinkt Katze doch höchstens) ihren nahezu haarlosen Körper sauber zu halten. Es ist unsere Aufgabe, sie dabei zu unterstützen und ihnen so unsere tiefempfundene Fürsorge zuteil werden zu lassen. Regelmäßiges Gesichtabschlecken ist also unumgänglich! Am einfachsten geht es, wenn sie schlafen, da halten sie meist still.
  8. Denke immer daran Deinen Menschen ganz besonders aufmerksam zu begrüßen, wenn er mit gefüllten Einkaufstüten den ersten Schritt über die Türschwelle macht. Werfe Dich ihm direkt vor die Füße und sei fasziniert von der menschlichen Grazie bei dem verzweifelten Versuch, Dich nicht zu treten.
  9. Wenn Dir Dein Mensch die Katzentoilette reinigt, achte darauf, dass diese sofort danach benutzt wird auch wenn Du Dich noch so anstrengen musst und Dir vor Anstrengung die Augen vor den Kopf treten. Es muss schließlich jedem klargemacht werden, dass dies DEINE Toilette ist.

Das waren einige Richtlinien, Du kannst weiter improvisieren.

 Denke daran, dass eine erfolgreiche Katze immer gut ausgeruht ist; schlafe deshalb fast den ganzen Tag damit Du nachts um 3 Uhr fit bist, um auf dem Bett Bergsteigen oder Mäusefangen zu spielen.

 

Autor unbekannt