Perserkatzen
 
Charakter / Wesen


Die Perserkatzen sind verschmuste und anschmiegsame Katzen, die den Kontakt zu ihrem Menschen suchen. Sie sind  intelligent und gehorsam, friedfertig und ausgeglichen, lieb, anhänglich und empfindsam.
Sie können aber auch temperamentvoll, verspielt, unabhängig und zurückgezogen sein.
 
Wie man sieht, werden ihnen vielfältige Charaktereigenschaften zugeordnet.
Mann kann es auch nicht so wirklich verallgemeinern. Jedes Tier entwickelt sich anders, entfaltet eine andere Persönlichkeit. Keine Katze gleicht der anderen und selbst die Geschwister aus einem Wurf können unterschiedliche Wesenseigenschaften zeigen.
 
Im Vergleich zu anderen Rassekatzen sind sie allerdings die ruhigsten Vertreter ihrer Art.
Sie besitzen keinen übermäßigen Bewegungsdrang, wie z. b. die Orientalischen Katzen, aber auch hier gibt es  individuelle Unterschiede. (meine Kira  ist sehr selbstbewusst und äußerst temperamentvoll, die Cindy ist etwas weniger temperamentvoll, was aber eher damit zusammenhängt, dass sie nicht sehr selbstbewusst ist und die eine oder andere Katze dann hinter ihr her jagt wenn sie durch die Wohnung  fegt  und sie leider nicht " Frau“ genug ist, den Verfolger in die Schranken zu weisen.)
 
Vom Verhalten her sind die Perser sehr besonnen (überlegen erst, bevor sie was machen, so scheint es jedenfalls).
Ihre ruhige Art bezieht sich allerdings nicht unbedingt auf ihr Sprachvermögen und Mitteilungsbedürfnis. Perser „plaudern“ gerne ihren Menschen!  Sie haben eine leise Stimme, die angenehm und zart klingt.
(meine Kira  plaudert dabei mehr als meine Cindy, die aber wiederum Forderungen, die sie hat, stimmlich Nachdruck verleiht).
 
Sie kommen auch sehr gut mit Kindern, anderen Artgenossen und Haustieren aus.
Gegenüber Fremden verhält sie sich eher reserviert (tja, auf Kira trifft das schon meistens zu, von meiner Cindy kann ich das nicht sagen, die steht sofort parat und ist mitten im Geschehen, wenn z, B  Handwerker im Haus sind, denen steht sie am liebsten zwischen den Beinen rum und guckt noch in den Handwerkskasten und beim Bohren oder Hämmern würde sie am liebsten auch noch Pfote anlegen).
 
Der Jagdtrieb ist bei Ihnen nicht sehr ausgeprägt, allerdings sollte man die Perser niemals unterschätzen, denn jeder Perser ist im tiefsten Inneren ihrer zarten Seele ein Raubtier.
 
 
Haltung
 
Sie ist bestens geeignet als  Wohnungs- und Familienkatze, was aber nicht bedeutet, dass sie als „Bettvorleger“ oder als Plüschtier taugt. Das mag sie genauso wenig wie Katzen andere Rassen.
 
Wer denkt, bei solchen ruhigen und besonnenen Tieren, bräuchte man keine Spielzeug oder keine Kratzbäume, der irrt gewaltig.
Da auch die Perser ihre täglichen Temperamentsausbrüche hat und dann in ihren „lustigen 5 Minuten“  wie verrückt herumrasen, benötigen sie genügend Kletter- und Kratzmöglichkeiten (meine Perser jagen –wie die anderen Katzen auch- die 3 Deckenkratzbäume rauf und runter, übers Sofa, Sessel und Schreibtisch, quer durch die Wohnung und wieder zurück).
 
Auf einigen Seiten im WWW ist auch mal zu lesen:
 
*das Perser es gut ertragen können, alleine zu sein
das kann ich anhand meiner Erfahrungen nicht bestätigen (siehe meine Dosi-Story).
Auch sie benötigen Kontakt zu Artgenossen und/oder zu ihrem Menschen. 
Ist der Mensch den ganzen Tag zu Hause, ist vielleicht eine 2. Katze nicht
unbedingt nötig, der Mensch ist ja für sie da – nur, wenn der den ganzen Tag arbeitet ist es auch für eine Perser nicht akzeptabel den ganzen Tag alleine
zu Hause zu sein, sie leidet sichtlich unter der Einsamkeit.
 
*sie benötigen nicht  so viel menschliche Zuwendung
vielleicht gibt es hier Ausnahme-Perser, aber im Allgemeinen  ist diese 
Annahme ein sehr großer Irrtum. Auch die Perser benötigt (mehr oder 
weniger) viele Streichel- und Kuscheleinheiten und Zuspruch.  (Kira kommt
 regelmäßig zu mir und meine Cindy liegt die ganze Zeit auf meinem Schreibtisch
 –wenn ich daran arbeite- und meldet sich regelmäßig zum Schmusen oder plaudern)
 
*für ihr psychisches Gleichgewicht braucht sie ein ruhiges Leben.
                   ja, das trifft wohl zu. Eine Perser mit Katzen zusammen zu halten, die nun 
                   ein gänzlich anderes Temperament haben, denke ich, macht eine Perser nicht                    wirklich glücklich.
                   Bei Katzenhaltung unterschiedlicher Rassen, sollte man doch drauf achten, das                    die Temperamente einigermaßen angeglichen sind.
 
 
Aus Gründen der pflegebedürftigen Fells sind sie für längere Aufenthalte im Freien nicht geschaffen. Aber sich, in einem gesicherten Freigehege oder einen katzensicheren Balkon, den Wind um die Ohren wehen lassen, in der Sonne zu liegen, die Umgebung zu beobachten und dabei den Geräuschen der Straße und der Natur zu lauschen, das lieben sie.

Pflege
 
In Sachen Fell- und Augenpflege sind die Perserkatzen auf die menschliche Zuwendung angewiesen. Die Pflege ihres Fells (Bürsten und Kämmen) sollte täglich mit Geduld und Liebe vorgenommen werden. Wenn man vorsichtig ist und sie es von Klein auf an schon gewohnt sind, ist das auch kein Problem.
 
Um bis zur Unterwolle durchzukommen, benutzt man einen langzinkigen Metallkamm, deren Zinken sich drehen können. Dann ist es gut, eine Zupfbürste und eine Drahtbürste mit kleinen Noppen an den Zinkenenden und einen kürzeren Metallkamm mit engstehenden und kürzeren Zinken zu haben und den Entfilzungskamm.
 
Evtl. vorkommende Verfilzungen sollten sofort vorsichtig mit dem Entfilzungskamm beseitigt werden oder vorsichtig herausgeschnitten werden, denn kleinen Knoten oder Verfilzungen werden schnell immer größer und größer und irgendwann muss das Tier dann in Narkose vom Tierarzt geschoren werden.
(Unter den Verfilzungen kann die Haut nicht atmen und sie ist einem ständigen Zug ausgesetzt -wie bei einem zu stramm gebundenen Zopf-, das ist sehr unangenehm bis schmerzhaft für das Tier und kann zu Entzündungen der Haut führen).
 
Regelmäßiges Pudern des Felles verhindert das schnelle verfetten, aber etwa alle 8-12 Wochen sollte man die Perser baden. Dazu benutzt man ein spezielle Pflegeshampoo mit Conditioner (z. B. aus dem Internetshop: Beautiful Cats). Ein normales Shampoo aus einem Zooladen, oder das viel gepriesene Babyshampoo (für Menschenbabys) reicht hier nicht aus, das Fell ist hinterher noch zu stumpf.
Danach wird die Katze gründlich trockengefönt und dabei durchgekämmt. Sie wird solange in der warmen Stube belassen und erst wieder an die frische Luft gelassen wenn sie komplett trocken ist (ca. 24 Stunden lang) damit sie sich nicht erkältet.
 
Auch der die Haare am Popo brauchen Pflege. Es muss darauf geachtet werden, das dort
keine Verklebungen stattfinden. Auch kann mal der eine oder andere „Knödel“ in den Haaren der "Hosen“ hängen bleiben.
 
Ohrenpflege gehört auch regelmäßig dazu (Papiertaschentuch um den kleinen Finger und dann das Ohr auswischen) – auch hier kann man das Tuch etwas anfeuchten - .
 
Ab und zu müssen auch mal die Krallen geschnitten werden, vor allen Dingen die "Wolfsklaue", die seitlich über den anderen Krallen sitzt und sich selber nicht abnutzt. Dazu gibt es im Fachhandel spezielle Krallenzangen oder man lässt es vom Tierarzt durchführen.
 
Die Augenpflege ist auch wichtig, vor allen Dingen wenn man eine Perser besitzt, die Probleme mit den Augen hat. 
 
Perserkatzen haben wegen ihrer kurzen Nase sehr oft Probleme mit den Tränenkanälen. Besitzt man so ein Tier, das ständig tränende Augen hat, so muss man diese so oft wie notwendig säubern. Mit Mineralwasser; lauwarmen Wasser; oder mit lauwarmer Milch, die zu 30-50 % mit Wasser vermischt wurde; oder mit speziellen Augenpflegemittel (z.b aus dem Internetshop: Beautiful Cats).
Auf keinen Fall gekochten Kamillentee (abgekühlt) verwenden!!!!!  Winzige Schwebeteilchen gehen durch die Poren des Filterbeutel hindurch, diese reizen das Auge noch mehr und quälen die Katze zusätzlich.
Sind die Probleme zu groß, gibt es die Möglichkeit, die Tränenkanäle (falls vorhanden) vom Tierarzt durchspülen zu lassen. Ich habe aber gehört, dass das nicht immer geht und der Erfolgt auch nicht lange anhält.
 
Gegen evtl. vorhandenen Atemprobleme ist jeder Tierarzt machtlos. Evtl. hilft Inhalieren mit Kamillenblüten (Apotheke) – das man auch bei Niesanfällen und beginnender Erkältung gut und hilfreich anwenden kann.  
 
Inhalieren der Katze:
Katzen in den Kennel und Türchen zu und auf das Sofa stellen,  in einer Schüssel die Kamillenblüten mit heißem Wasser übergießen und vor das Sofa auf einen niedrigen Hocker stellen, so dass die Schüssel niedriger steht als der Kennel. Über alles ein großes Handtuch und die Katze 10-20 Minuten inhalieren lassen.
Zwischendurch die Kamillenblüten mal mit dem Kochlöffel umrühren und für kleinen Luftaustausch unter dem Handtuch sorgen).
 
Fest steht jedenfalls: 
eine Perserkatze kann ohne die menschliche Pflege und Zuwendung nicht existieren.